Warum Applied Kinesiology hilfreich und Kinesiologie etwas ganz anderes ist

Applied Kinesiology

Der Begriff Applied Kinesiology stammt ursprünglich aus dem Griechischen und setzt sich aus den Worten „kinesis“ (Bewegung) und „logia“ (Lehre) zusammen und wird allgemein mit AK abgekürzt.

Da der Begriff Kinesiologie nie rechtlich geschützt wurde, haben sich weltweit 
unterschiedliche Laien-Gruppen gebildet, welche ohne Qualitätskontrolle ihre Dienste anbieten. 

In Österreich sind zu der mehrjährigen Ausbildung ausschließlich Ärzte, Zahnärzte und Physiotherapeuten zugelassen. Der positive Prüfungserfolg berechtigt den Erwerb des österreichischen Ärztekammerdiploms für AK –> Stellungnahme zur Kinesiologie

Die AK  ist eine primär diagnostische Methode, die in ihrer Anwendung, zusammen mit allen bereits erhobenen schulmedizinischen Befunden, die Diagnose absichern, verfeinern und das daraus resultierende Therapiespektrum erweitern kann.

Das Kennzeichen dieser Methode liegt im Muskeltest, da jeder Organismus auf körperliche wie psychische Einflüsse mit Spannungsveränderungen der Muskeln reagiert. Sie liegen bequem auf einer Liege, während Sie hintereinander versuchen einzelne Muskeln so anzuspannen, dass sie einem Gegendruck standhalten können. Die AK eignet sich ausgezeichnet, um eine rasche, sichere Momentaufnahme Ihres Gesundheitszustandes zu erstellen. Sowohl akute, oberflächliche als auch chronische, tiefer liegende Auslöser können aufgedeckt und der Ursprung identifiziert werden.

Die Fortschritte bei der Erforschung biochemischer Zusammenhänge im menschlichen Körper, das Zusammenspiel unserer Organsysteme, aber auch über die Auswirkungen unterschiedlicher Noxen und Toxine, bedingen ergänzende Methoden zur Diagnostik, die über schulmedizinische Labor- und Röntgenuntersuchungen hinausgehen. Die Aussagen der Quantenphysik, dass alles mit allem in Verbindung steht und sich gegenseitig beeinflusst, die Feststellung, dass Materie Welle und Teilchen sein kann – und umgekehrt, erklären warum,  neben allen wichtigen und notwendigen Diagnosemitteln (wie Inspektion, Palpation, bildgebende Verfahren, Blut/Harnuntersuchungen, etc.) immer mehr bioenergetische Untersuchungen eingesetzt werden.

Die technische Medizin kann Krankheiten und auch deren Ursachen, soweit es sich um einfache/akute Vorgänge handelt, aufspüren. Ein Großteil der Menschen leidet heute jedoch an chronischen Krankheits- und Schmerzzuständen mit verwaschenen Bildern oder dem sogenannten CMF Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom), welche sich in die schulmedizinischen Systeme häufig nicht einordnen lassen. Diese entstehen aus einer Kombination von Faktoren, die das System der bindegewebigen Grundregulation (Matrix) stören. Gerade der Kopf und die Mundhöhle sind eingebettet in ein System von energetischen Bahnen. Hier beginnen und enden Meridianpaare (energetische Leitbahnen aus der Akupunktur/TCM). R. Voll und J. Gleditsch haben in ihren Forschungsarbeiten eindrucksvoll nachgewiesen, in welchem energiegeladenen Bereich Zahnärzte arbeiten. Für viele der bioenergetischen Methoden bedarf es auch elektronischer Messapparaturen. Die Applied Kinesiology bietet die Möglichkeit, den Grundzustand und Reaktionen des Körpers auf die unterschiedlichsten Reize ohne Geräteeinsatz zu untersuchen.

Die AK wurde durch den amerikanischen Chiropraktiker Dr. George J. Goodheart im Jahre 1964 in der Medizin eingeführt. Er beobachtete, dass Muskeln, die er mit standardisierten Muskelverfahren nach Kendall und Kendall überprüfte, in Sekundenschnelle ihre Stärke änderten, wenn Reize verschiedenster Art sowohl lokal im Test-Muskelbereich als auch peripher am Körper gesetzt wurden. Dabei veränderte sich der Testmuskel reproduzierbar je nach gesetztem Reiz von schwach nach stark wie auch umgekehrt. Goodheart verband in seiner Genialität sein umfangreiches Wissen aus Diätetik, Phythotherapie, Akupunktur und Konstitutionstherapie mit seiner langen chiropraktischen Erfahrung und den aus den Muskeltests gewonnenen Ergebnissen zum Gesamtkomplex, der Applied Kinesiology. Dies ergab für ihn die Verpflichtung jedes gesundheitliche Problem unter ganzheitlichen Gesichtspunkten zu sehen – die Sicht der „Triad of Health“ – das Dreieck der Gesundheit und die Zuordnung einzelner Fachgebiete und Therapierichtungen zu Psyche, Chemie und Struktur.

Die Struktur des Körpers (Muskel/Skelettsystem), das biochemische Milieu (Stoffwechselvorgänge) und die Psyche werden zu einem dynamischen System verbunden. Bei jeder Dysbalance ergeben sich unter Berücksichtigung aller drei Seiten unterschiedliche Schwerpunkte und je nach Testergebnis sinnvolle Therapieansätze. Dabei steht der Einsatz der AK immer auf der Grundlage aller notwendigen medizinischen Untersuchungen wie Inspektion, Palpation, bildgebender Verfahren und Laboruntersuchungen.

Wie bei allen guten Innovationen entwickelten sich neben der Applied Kinesiology alle möglichen „kinesiologischen“ Abwandlungen speziell im Laienbereich. Zu erwähnen seien hier die „Touch for Health“-Bewegung, „Behavioral Kinesiology“, Neuralkinesiologie, die Edukinestetik und viele mehr. Viele dieser Methoden führen notwendige schulmedizinische Voruntersuchungen gar nicht oder nur sehr oberflächlich durch, auf saubere standardisierte Muskeltestungen wird dabei häufig kein Wert gelegt. Die AK nach Goodheart grenzt sich klar von diesen Laienbewegungen ab.